Nein zur AHV 21

Die am 25. September zur Abstimmung kommende AHV 21 diskriminiert besonders die als Frauen registrierten Personen mit Behinderung. Avanti donne lehnt die Vorlage daher klar ab.

Die Erhöhung des Rentenalters diskriminiert als Frauen registrierte Personen mit Behinderung besonders stark. Auch wir leisten neben der oftmals schlecht bezahlten Arbeit zusätzlich viele Stunden unbezahlte Care Arbeit. Arbeit in Teilzeit, tiefe Löhne und Beitragslücken führen bekanntlich zu tiefen Renten und zu Altersarmut.

Arbeiten mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit ist anstrengend. Jedes zusätzliche Jahr im Arbeitsmarkt ist eine Belastung, und zwar unabhängig vom IV-Bezug.

Über das Pensionierungsalter hinaus zu arbeiten, ist für viele Arbeitnehmenden mit einer Behinderung in der Regel keine Option. Gleichzeitig können sich Personen mit einer Behinderung die finanziellen Einbussen einer Frühpensionierung nicht leisten. Zudem erhalten sie bei einer Frühpensionierung und einem Jahreseinkommen von über 24‘000 CHF nach der AHV-Reform spürbar tiefere Renten als jetzt. Die Flexibilisierung des Rentenalters von neu bis 70 Jahre birgt für ältere Arbeitnehmende mit einer Behinderung eine zusätzliche Gefahr der Arbeitslosigkeit im Alter. Die Flexibilisierung des Rentenalters bis 70 ist eine Utopie – ältere Angestellte werden auf dem Arbeitsmarkt oftmals diskriminiert, werden arbeitslos und fallen letztlich der Sozialhilfe anheim.

Schliesslich hat die AHV 21 zur Folge, dass die Mehrwertsteuer um 0.4 Prozent angehoben werden soll. In Zeiten der Inflation und der Teuerung, wie wir sie derzeit erleben, vertragen die schmalen Budgets von Personen mit Behinderung keine Preissteigerungen.

Die Sanierung der AHV darf nicht zulasten der schwächsten Arbeitnehmenden gehen. Die AHV-Reform soll aber auf ihrem Rücken ausgetragen werden. Wir wehren uns gegen diese erneute Benachteiligung und fordern stattdessen Lohn- und Chancengleichheit, besser bezahlte Stellen, eine angemessene Kompensation für unbezahlte Arbeit und zugängliche Assistenzleistungen.

Avanti donne ist solidarisch mit allen als Frauen registrierte Personen und sagt klar NEIN zur AHV 21!